Immer häufiger stehen Unternehmen vor dem Problem, dass Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. Dies bietet Personalverantwortlichen eine einzigartige Gelegenheit, dem drohenden Mangel an Fachkräften durch gezieltes Ausbildungsmarketing entgegenzuwirken. Worauf es bei der Vermarktung von Ausbildungsplätzen und dem Recruiting von Azubis ankommt, erfahren Sie hier.
Ausbildungsmarketing, eine spezielle Form des Personalmarketings, beinhaltet alle Aktivitäten eines Unternehmens, um sich potenziellen Auszubildenden als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
Förderung der Nachwuchsgewinnung durch Azubimarketing Ausbildungsmarketing ist ein wichtiges Instrument nicht nur für Großkonzerne. Gerade kleinere Unternehmen und jene in ländlichen Gebieten können von gezieltem Azubimarketing profitieren. Ein entscheidender Punkt dabei ist die Anpassung an die veränderten Mediengewohnheiten junger Menschen. Dies spielt eine zentrale Rolle in der Ansprache potenzieller Kandidaten, da der Erfolg des Ausbildungsmarketings maßgeblich von der gewählten Kommunikationsstrategie abhängt.
Ausbildungsmarketing: Nutzung der bevorzugten Kanäle der Zielgruppe Die Maßnahmen im Ausbildungsmarketing sollten sich am Mediennutzungsverhalten der Zielgruppe orientieren. Beliebte Informationsquellen junger Menschen bezüglich Ausbildungsberufen und -plätzen sind unter anderem Suchmaschinen, Bewerbungsplattformen von Arbeitgebern und Karriereseiten der Unternehmen.
Für ein erfolgreiches Ausbildungsmarketing eignen sich Ansätze, die den Dialog zwischen potenziellen Azubis und Unternehmen fördern. Beispiele hierfür sind:
- Unternehmenseigene Karriereseiten mit interaktiven Elementen: Sie dienen als zentrale Anlaufstelle für Interessierte. Ein Bewerbermanagementsystem erleichtert die direkte Bewerbung über die Website. Mobile Bewerbungsoptionen und vereinfachte Bewerbungsverfahren, die nur wesentliche Informationen abfragen, sind hier vorteilhaft. Zusätzlich können Chatbots rund um die Uhr Fragen beantworten oder Jobangebote versenden.
- Corporate Blogs und Social Media: Diese Kanäle bieten Einblicke in das Unternehmen und stärken die Arbeitgebermarke. Über Blogs und soziale Medien können sich potenzielle Bewerber frühzeitig informieren. Auch die Ausschreibung freier Ausbildungsplätze erreicht so eine große Zielgruppe. Content-Marketing-Kampagnen können zusätzlich helfen, neue Gruppen wie Studienabbrecher zu erschließen.
Azubi-Recruiting: Die Rolle von Social Media Die sozialen Medien als Recruiting-Kanal sind sehr belieb und effektiv. Die Mehrheit der Jugendlichen ist entweder passiv auf diesen Plattformen unterwegs oder verwendet sie sogar aktiv für die Ausbildungsplatzsuche. Plattformen wie Instagram und TikTok erfolgreich für das Azubi-Recruiting genutzt werden, wenn man ihre Besonderheiten berücksichtigt.
Recrutainment: Spielend einfache Bewerbungen Ein interessanter Ansatz für die Zielgruppe der Jüngeren ist das Recrutainment. Dieser Begriff, eine Kombination aus Recruiting und Entertainment, zielt auf ein angenehmes und unterhaltsames Bewerbungserlebnis ab. Durch die Integration von spielerischen Elementen in den Recruiting-Prozess, wie Online-Spiele zur Berufsorientierung oder interaktive Events, wird die Candidate Experience verbessert.
Nicht alles muss digital sein: Azubis durch klassische Anzeigen gewinnen Trotz der digitalen Affinität junger Menschen, müssen nicht alle Marketingmaßnahmen online stattfinden. Klassische Ausbildungsanzeigen in Printmedien erreichen ebenfalls potenzielle Bewerber und bleiben oft länger im Gedächtnis. Zudem spielen Eltern als Einflussnehmer eine wichtige Rolle im Ausbildungsmarketing.
Erfolgsfaktoren im Ausbildungsmarketing Um im Ausbildungsmarketing erfolgreich zu sein, sollten Unternehmen folgende Punkte berücksichtigen:
- Zielgruppengerechte Ansprache: Verstehen Sie die Bedürfnisse, Wünsche und Mediennutzungsgewohnheiten Ihrer Zielgruppe, um Ihre Botschaften effektiv zu kommunizieren.
- Authentizität: Seien Sie ehrlich über das, was Bewerber in Ihrem Unternehmen erwartet. Authentizität fördert Vertrauen und Identifikation mit Ihrem Unternehmen.
- Interaktivität: Nutzen Sie Technologien und Plattformen, die Interaktionen ermöglichen. Dialogorientierte Formate binden potenzielle Bewerber stärker ein und erhöhen das Engagement.
- Innovative Bewerbungsprozesse: Machen Sie den Bewerbungsprozess so einfach und angenehm wie möglich. Recrutainment-Elemente können hierbei eine spielerische und gleichzeitig informative Komponente hinzufügen.
- Eltern als Zielgruppe: Vergessen Sie nicht, auch die Eltern in Ihre Marketingstrategien einzubeziehen, da sie eine bedeutende Rolle im Entscheidungsprozess der Jugendlichen spielen.
Fazit Das Ausbildungsmarketing bietet eine effektive Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, indem es Unternehmen hilft, sich als attraktive Arbeitgeber für die nächste Generation zu positionieren. Durch eine zielgruppenspezifische Ansprache, den Einsatz digitaler und traditioneller Medien sowie innovative Bewerbungsprozesse können Unternehmen die besten Talente für sich gewinnen. Wichtig ist, dabei stets authentisch zu bleiben und echte Einblicke in die Arbeitswelt Ihres Unternehmens zu bieten. So wird Ausbildungsmarketing zu einem Schlüsselwerkzeug in der modernen Personalgewinnung.
